ENERGIEWANDEL
Ich begann mit der Arbeit an meinem Buch „Energiewandel“ bereits im Jahr 2015, ein Jahr nachdem ich meinen ersten Forschungsantrag bei einem österreichischen Forschungsfonds eingereichte – Energiespeicher 5-50 GWh mit Wirkungsgrad > 80%.
Das Ziel meines Buches war es, herauszufinden, ob Staaten wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz grundsätzlich in der Lage sind, die Transformationsprozesse umzusetzen, die für eine vollständige Energiewende notwendig sind. Deutschland ist Europas größter Industriestandort und der viertgrößte weltweit, die Schweiz ein typischer Dienstleistungsstaat, und Österreich zeichnet sich durch einen hohen Anteil erneuerbarer Energien sowie einen bedeutenden Industriezweig aus. Meine Überzeugung war: Wenn es diesen Staaten gelingt, eine vollständige Transformation zu erreichen, könnte dies als globales Modell dienen.
Die Klimaerwärmung steht heute (2024) im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit, und in den Medien wird eine Fülle von Informationen über die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, Netzkapazitäten und verwandte Themen diskutiert. Diese Fokussierung hat jedoch erst in jüngster Zeit eingesetzt. Als ich mit meinen Untersuchungen begann, war es äußerst schwierig, die zahlreichen Informationen zu bündeln und in einen vergleichbaren Rahmen zu bringen. Jeder Nationalstaat verfolgte dabei seine eigenen Ansätze. Ich verbrachte damals viel Zeit in Universitätsbibliotheken, um die notwendigen Daten zusammenzutragen.
Ich entwickelte mathematische Modelle für die beteiligten Staaten und analysierte Energiebilanzen sowie andere relevante Daten, um mögliche Transformationsprozesse zu erarbeiten. Vor etwa zehn Jahren erschien mir eine vollständige Energiewende jedoch noch nicht realisierbar. Das sage ich als Techniker, der sich bereits seit den 1990er-Jahren intensiv mit diesen Themen beschäftigt! Damals schätzte ich, dass ein gesellschaftlicher Erfüllungsgrad von maximal 90 % erreichbar wäre. Insbesondere die Kompensation von Kunststoffen und die erforderlichen Ausnahmeregelungen in der Fahrzeugtechnik stellten für mich erhebliche Hürden dar.
Während ich bei der vollständigen Umsetzung der Energiewende noch skeptisch war, sah ich bei der saisonalen Energiespeicherung im Terawattstunden-Bereich größere Chancen. Die Implementierung neuronaler Netze in Multiagentensysteme ließ mich erkennen, dass Maschinen untereinander völlig autonom – ohne menschliches Eingreifen – in Untertagebereichen operieren könnten. Angesichts des Fachkräftemangels im Bergbau und der strengen, kostenintensiven Sicherheitsvorschriften ist es heute unvorstellbar, dass Bergleute in großem Maßstab klassische Arbeiten wie das Schaffen von Hohlräumen oder Kavernen durchführen. Diese Technologien bieten hier ein enormes Potenzial.
Ich konnte Gespräche mit Unternehmen führen, die im Energiebereich tätig sind, und ich bin überzeugt, dass sich in diesem Bereich ein hochinteressanter Wirtschaftszweig entwickeln kann, sobald sich entsprechende Möglichkeiten eröffnen. Das langfristige Ziel muss es sein, Energie in sehr großem Maßstab saisonal und zu äußerst günstigen Kosten zu speichern.
Ursprünglich ging ich davon aus, dass in Europa saisonale Energiespeicher mit einem Volumen von etwa 400 Terawattstunden notwendig sein würden. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass 100 Terawattstunden ausreichend sein könnten. Zukünftige europäische Simulationen könnten diese Einschätzung bestätigen.
Verlag: Idea Verlag GmbH
Einband: Kartoniert / Broschiert
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3-88793-293-0
Umfang: 178 Seiten
Sonstiges: mit 29 Tabellen und Schaubildern
Gewicht: 294 g
Maße: 150 x 210 mm
Stärke: 11 mm
Erscheinungstermin: 23.11.2020